Mistelfest in Hofheim: Feuer, Märchen, Musik & Tanz – und ganz viele Infos

Nach dem Gallusmarkt ist in Hofheim vor dem nächsten Fest: Das Mistelfest steht an, ganz groß wird es auf dem Untertorplatz, dem Ludwig-Meidner-Platz und im Stadtmuseum gefeiert. Am Samstag, 1. November, von 11 bis 19 Uhr, soll es ein Treffpunkt werden für Naturfreunde und alle, die sich für Umwelt- und Artenschutz begeistern.
Was wird geboten? „Feuer, Märchen, Musik & Tanz“ heißt es in der Einladung. Kunsthandwerker bieten ihre Werke an, und heimische Kelterer schenken selbst gemachte Getränke aus. Lokale Umweltgruppen informieren über inspirierende Projekte, die Mut machen. Die keltische Brauchtumsgruppe „Treveromagos“ aus dem führt verschiedene Handwerkstechniken der Kelten vor. Am Stand des Landschaftspflegeverband Main-Taunus – er ist Veranstalter des Festes – wird über Misteln und Streuobstwiesen informiert. Hier kann man auch gegen eine Spende einen Mistelzweig bekommen.
Zwischen 13.30 und 15:30 Uhr werden im Stadtmuseum kurzweilige Bildvorträge regionaler Initiativen zu Themen des Natur- und Landschaftsschutzes geboten. Im Mittelpunkt stehen Themen rund um Streuobstwiesen, Artenvielfalt und nachhaltige Landschaftspflege:
- 13.45 Uhr: Mistel-Kampagne für Hessen – Andreas Baumann, Streuobstwiesenzentrum Hessen
- 14.05 Uhr: Von Wild- und Honigbienen – Katrin van de Loo, Imkerverein Hofheim
- 14.25 Uhr: Die Streuobstwiese als Habitat für Fledermäuse – Olaf Godmann, AGFH und NABU Niedernhausen
- 14.40 Uhr: Aktuelle Natur- und Artenschutzprojekte rund um Hofheim – Tanja Lindenthal, BUND Hofheim
- 14.55 Uhr: Misteln und Äpfel in Nepal – Dr. Hasko Nesemann, Landschaftspflegeverband Main-Taunus e.V.
- 15.10 Uhr: Von Feldhamster bis Riesenbärenklau – Dr. Inga Kostrzewa, Landschaftspflegeverband Main-Taunus e.V.
Das Mistelfest bietet damit nicht nur interessante Einblicke in ökologische Zusammenhänge, sondern auch Gelegenheit zum Austausch mit Fachleuten aus der Region. Weitere Informationen sind online unter www.mistelfest.de zu finden.
Quelle: Landschaftspflegeverband Main-Taunus
Schnelle Info: Die Mistel – vom heiligen Symbol zum ökologischen Problem
In England und Frankreich ist die Mistel fester Bestandteil des Weihnachtsschmucks – dort hängen die immergrünen Sträuße als Glücksbringer über Türen oder in Wohnräumen. Besonders bekannt ist die englische Tradition, sich unter dem Mistelzweig zu küssen – ein Brauch, der vermutlich auf alte skandinavische Hochzeitsriten zurückgeht. Schon in vorchristlicher Zeit galt die Mistel als heilige Pflanze: Die Kelten verehrten sie, weil sie glaubten, sie sei vom Himmel gefallen, und sahen in ihrem immergrünen Blattwerk ein Symbol für den Sieg des Lebens über den Tod.
Auch in der Heilkunde spielte die Mistel eine Rolle. Seit dem Mittelalter wurde sie bei Epilepsie, Herzschwäche, Stoffwechsel- und Frauenleiden eingesetzt. Heute steht jedoch weniger ihre mystische oder medizinische Bedeutung im Vordergrund, sondern ihre rasante Ausbreitung: In vielen Regionen gefährdet sie zunehmend die ökologisch wertvollen Streuobstwiesen. Um dem entgegenzuwirken, lässt der Landschaftspflegeverband Main-Taunus jeden Herbst professionelle Baumpfleger anrücken, die die Misteln aus den Obstbäumen entfernen.
Quelle: HN