Überholverbot auf Rheingaubrücke: Autofahrer müssen hinter Radfahrer bleiben

Das ist mal eine richtig gute Nachricht für Radfahrer: Der Bergauf-Radfahrstreifen auf der Rheingaubrücke soll demnächst breiter werden. Und noch besser klingt: Es soll ein Überholverbot eingerichtet werden – Autofahrer dürfen dann nicht mehr an Radfahrern vorbeifahren. Das erfuhren die „Hofheim News“ von der Landesstraßenbaubehörde „Hessen Mobil“.
Im Juni hatte es einen Ortstermin mit Vertretern der Straßenverkehrsbehörde des Main-Taunus-Kreises, der Stadt Hofheim, der Polizei sowie von Hessen Mobil gegeben. Ein Sprecher von Hessen Mobil sagte: „Es wurde festgelegt, dass die bestehende Markierung angepasst werden soll. Der Schutzstreifen bergab soll für Radfahrende entfernt, der Schutzstreifen bergauf etwas verbreitert und die Leitlinie zwischen den Fahrspuren versetzt werden.“
Der Hintergrund ist klar: Bergab rauschen die meisten Radfahrer recht schnell die Brücke herunter, Überholen macht für Autofahrer wenig Sinn. Der Bergab-Radfahrstreifen kann also ruhig weg.
Auf der anderen Straßenseite – bergauf – ist der Schutzstreifen sehr schmal. Autofahrer versuchen regelmäßig, die langsam fahrenden Radler zu überholen. Das sieht oft recht gefährlich aus.

Das ist nun der Plan: Bergauf soll den Radfahrern mehr Platz eingeräumt werden, ihr Schutzstreifen wird verbreitert, auch die Mittellinie wird entsprechend versetzt. Und dann wird das Verkehrszeichen „Verbot des Überholens von einspurigen Fahrzeugen für mehrspurige Kraftfahrzeuge und Krafträdern mit Beiwagen“ aufgestellt. Das bedeutet: Ein Überholen von Radfahrern auf der Rheingaubrücke wird ausdrücklich verboten. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 70 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen.
Es gibt allerdings eine etwas weniger gute Nachricht zur Rheingaubrücke: Es wurden kleinere Risse im Beton festgestellt, die – sagen zumindest die Fachleute – auf Grund des Alters der Brücke nicht unüblich sein sollen.
Es handelt sich um eine Spannbetonplattenbrücke, die 1971 gebaut wurde und 103 Meter lang und 13 Meter breit ist. Als Sofortmaßnahme wurde sie umgehend für Großraum- und Schwertransporte gesperrt. Der Sprecher von Hessen Mobil: „Mit dieser Maßnahme wird eine weitere übermäßige Beanspruchung der Brücke verhindert.“
Im nächsten Jahr will sollen sich Experten die Rheingaubrücke genauer ansehen, teilweise muss der Zugverkehr dafür gestoppt werden. „Es entspricht dem üblichen Vorgehen, die Ursache dieser Risse zu herauszufinden.“
Mehr weiß man im Augenblick nicht. Der Behördensprecher versichert: „Nach derzeitigem Stand sind keine Sanierungsarbeiten an der Bücke geplant.“
Quelle: Hessen Mobil/HN